Hintergrund
Der zunehmende Fachkräftemangel in der Wasserwirtschaft, der sowohl Unternehmen der Wasser- und Abwassertechnik als auch Kommunen, Behörden und Versorgungsunternehmen betrifft, erfordert dringende Gegenmaßnahmen. Vor diesem Hintergrund wurde das Projekt ITTQ-Wasser ins Leben gerufen. Besonders vielversprechend ist, dass Menschen mit Flüchtlings- und/oder Migrationshintergrund mit ingenieurswissenschaftlichem Vorwissen hervorragende Chancen haben, sich in der deutschen Wasserwirtschaft zu etablieren. Dieses Projekt stellt eine vielversprechende Lösung dar, den Fachkräftemangel zu bekämpfen und gleichzeitig Fachkräfte aus verschiedenen Herkunftsländern nachhaltig in die Wasserwirtschaft zu integrieren.
Bereits in der ersten Runde des ITTQ-Wasserkurses im April 2024 nahmen 19 Teilnehmer erfolgreich teil. Alle Teilnehmer und Projektorganisatoren waren sehr zufrieden mit dem Kurs und den Ergebnissen. Aufgrund dessen startete ITTQ-Wasser Ende 2024 in die zweite Runde.
ITTQ Wasser – Ingenieur-Technische Transfer-Qualifizierung für die bayerische Wasserwirtschaft
Seit April 2024 arbeiten das Institut für nachhaltige Wassersysteme der Hochschule Hof und das Kompetenznetzwerk Wasser und Energie e.V. im Rahmen des Projektes „ITTQ-Wasser – Ingenieur-Technische Transfer-Qualifizierung für die bayerische Wasserwirtschaft“ zusammen, um Menschen mit Flüchtlings- oder Migrationshintergrund mit geeigneter relevanter Vorbildung den Einstieg in die deutsche Wasserwirtschaft zu ermöglichen.
Das Projekt „ITTQ-Wasser“ wurde vom Bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales aus dem bayerischen ESF Plus-Programm.
Im Rahmen des Projekts wurden geeignete Kandidaten mit entsprechenden Fachkenntnissen über die bayerischen Jobcenter angesprochen und konnten an der Maßnahme über die Hochschule Hof teilnehmen. Insgesamt haben in der zweiten Runde 24 Personen an dem Angebot teilgenommen.
Abschlussveranstaltung
Am 03.04.2025 fand an der Hochschule Hof die Abschlussveranstaltung des Projekts ITTQ-Wasser statt. Hierzu fanden sich Gäste aus den teilnehmenden Praktikumsbetrieben und die Kursteilnehmer in den Räumen der Hochschule ein. Zu den Gästen zählten Herr Groh von der Stadt Hof, Herr Hagespiel von den Stadtwerken Wunsiedel und Herr Richter von der Firma Umwelttechnik Gera. Die Teilnehmer waren Mitglieder verschiedener Kommunen, Gemeinden, Behörden und Unternehmen.
Die Veranstaltung wurde durch Herr Auer, dem Projektmanager des Kompetenznetzwerk Wasser und Energie e.V. sowie Herr Schmidt und Herr Prof. Müller-Czygan von der Hochschule Hof eröffnet. Nach einer Begrüßung der Organisatoren erfolgte eine Beschreibung der Aufgaben und der Fortbildungsinhalte.
Die Aufgaben des Kompetenznetzwerk Wasser und Energie e.V. umfassten die Gesprächsführung mit den Teilnehmern, die Öffentlichkeitsarbeit und die Abstimmung innerhalb des Konsortiums. Zudem wurde der Kontakt zu den Praktikumsbetrieben aufgenommen und das Feedback der Betriebe analysiert. Darüber hinaus umfasste das Kompetenznetzwerk Wasser und Energie e.V. auch administrative Aufgaben, wie die Erstellung von Praktikums- und Arbeitszeugnissen.
Weiterbildung und Praktikum – der Weg zum Erfolg
Herr Schmidt, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Hochschule Hof, stellte die Fortbildungsinhalte vor. Im Rahmen eines mehrwöchigen Intensivkurses wurden geeignete Teilnehmende fachlich und technisch weitergebildet, um sie für den Quereinstieg in die bayerische Wasserwirtschaft zu qualifizieren. Die Weiterbildung wurde größtenteils online von der Hochschule Hof angeboten und durch eine praxisorientierte Phase in Unternehmen ergänzt. Die Teilnehmer erhielten umfassendes Hintergrundwissen. Ziel des Programms war es, den Teilnehmenden zu ermöglichen, sich sicher und erfolgreich in der Wasserwirtschaft zu orientieren. Besonderes Augenmerk lag dabei auf den zentralen Prozessen und Technologien des Sektors, die für ein fundiertes Verständnis und eine erfolgreiche Integration unerlässlich sind.
Ein wichtiger Bestandteil des Programms war ein zweiwöchiges Fachpraktikum, dieses wurde durch Herr Auer genauer vorgestellt. Der praxisorientierte Teil des Programms gab den Teilnehmenden die Gelegenheit, das erworbene Wissen in realen Situationen zu erproben. Die Partnerunternehmen stellten nicht nur Praktikumsplätze zur Verfügung, sondern unterstützten auch die Lehrveranstaltungen durch ihr praktisches Fachwissen.
Teilnehmer, die keinen externen Praktikumsplatz erhalten haben, nahmen an verschiedenen Exkursionen während der Praktikumsphase teil. Besucht wurden WILO in Hof, die Kläranlage Hof, sowie die Fernwasserversorgung Oberfranken (FWO) in Steinwiesen. Ergänzt wurde das Programm durch praktische Einheiten in Laboren am Hochschulcampus in Hof.
Fazit: Erfolgreiche Integration – Erfolgreiches Projekt
Am Ende der Abschlussveranstaltung erhielten die Teilnehmer ihre Teilnahmebestätigungen.
Durch die Kombination aus Theorie und Praxis erhalten Flüchtlinge und Migranten nicht nur fachliche Qualifikationen, sondern auch wertvolle Einblicke in die Berufswelt der Wasserwirtschaft. Damit leisten die Hochschule Hof und das Kompetenznetzwerk Wasser und Energie e.V. einen wichtigen Beitrag zur beruflichen Integration und Fachkräftesicherung in Bayern.
Das Kompetenznetzwerk Wasser und Energie e.V. bedankt sich herzlich bei allen Unternehmen und Behörden, die den Teilnehmern des Projekts „ITTQ-Wasser“ Praktikumsplätze angeboten und zum Gelingen des Projektes beigetragen haben.
Kontakt
Kompetenznetzwerk Wasser und Energie e.V.
Sebastian Auer
E-Mail: sebastian.auer@wasser-energie.net
Website: www.wasser-energie.net
Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hof
inwa – Institut für nachhaltige Wassersysteme
E-Mail: inwa@hof-university.de
Website: www.inwa.hof-university.de