Netzwerkmeeting bei unserem Mitglied ZWT Wasser- und Abwassertechnik GmbH in Bayreuth

Netzwerkmeeting bei unserem Mitglied ZWT Wasser- und Abwassertechnik GmbH in Bayreuth

Vor kurzem fand das letzte Netzwerkmeeting des Jahres 2025 bei der ZWT Wasser- und Abwassertechnik GmbH in Bayreuth statt. Vertreterinnen und Vertreter aus Hochschulen, Behörden, Kläranlagen und Unternehmen kamen zusammen, um sich über aktuelle Entwicklungen in der Wasser- und Abwasserbranche auszutauschen. Neben spannenden Einblicken in die Arbeit des Unternehmens stand auch die Besichtigung eines praxisnahen Projekts auf dem Programm.

Besichtigung der Kläranlage Speichersdorf, ein erfolgreiches Projekt

Zum Auftakt des Meetings besuchten die Teilnehmenden die Kläranlage Speichersdorf, ein Projekt, das in den vergangenen Jahren von der ZWT umgesetzt wurde. Der Bürgermeister der Gemeinde Speichersdorf, Herr Porsch, hieß die Gruppe herzlich willkommen und gab Einblicke in die Anforderungen und Herausforderungen der kommunalen Abwasserbeseitigung. Besonders die umfassende Erneuerung der Anlage bedeutete für die Gemeinde eine große finanzielle Aufgabe.

Nachdem sich die gesetzlichen Vorgaben an die Abwasserreinigung in den zurückliegenden Jahren stetig geändert hatten und die bestehende Kläranlage aus dem Jahr 1989 zu klein geworden war, entschloss sich die Gemeinde bereits im Jahr 2008 für eine Generalsanierung und Erweiterung. Mit der Realisierung sollte gewartet werden, bis das Abwasserkonzept der Gemeinde Speichersdorf umgesetzt wurde und der Anschluss mehrerer Ortsteile an die zentrale Kläranlage erfolgte. Mehrere Varianten wurden geprüft und mit einem Anschluss an die Kläranlage in Kemnath verglichen. Am Ende beschloss der Gemeinderat, die eigene Kläranlage zu erhalten und auf eine anaerobe Schlammstabilisierung – die sogenannte Faulung – umzustellen. Das dabei entstehende Klärgas soll künftig zur Eigenstromversorgung und Wärmegewinnung genutzt werden.

Durch die Erweiterung der Kläranlage auf eine Kapazität von 8.000 Einwohnergleichwerten sowie die Eigenstromerzeugung von rund 180.000 Kilowattstunden pro Jahr, gewonnen aus dem Blockheizkraftwerk und der 75 kWp-Photovoltaikanlage auf dem Dach, kann künftig etwa die Hälfte des gesamten Energiebedarfs der Anlage selbst gedeckt werden.

Die Baukosten von 10,8 Millionen Euro wurden vom Freistaat Bayern und dem Bund mit rund 1,9 Millionen Euro gefördert. Die verbleibende Summe wurde zu 80 Prozent auf die Anschlussnehmer und zu 20 Prozent auf die Gebühren umgelegt.

Nachdem das Wasserwirtschaftsamt im August 2020 nach mehrjähriger Prüfung die baurechtliche Freigabe erteilt hat, wurden im Oktober die Baumaßnahmen am neuen Betriebsgebäude durch den Gemeinderat vergeben. Der Spatenstich erfolgte Anfang November 2020. Die Faulbehälter, Gasaufbereitung und Blockheizkraftwerk wurden von der Firma ZWT realisiert. Der bayerische Umweltminister Torsten Glauber weihte die neue Anlage persönlich ein.

Im Rahmen eines Betriebsrundgangs erhielten die Teilnehmenden des Netzwerkmeetings vor Ort Einblicke in die Kläranlage. Besonderes Interesse galt dem Faulturm und der Energiegewinnung, deren Funktionsweise anschaulich erläutert wurde.

Abb. 1: Teilnehmende des Netzwerkmeetings an der Kläranlage Speichersdorf

Fortsetzung des Netzwerkmeetings: Einblick in aktuelle Technologien und Entwicklungen der ZWT

Das Netzwerkmeeting wurde anschließend in den Betriebsräumen der ZWT in Bayreuth fortgeführt. Hier wurde das Unternehmen, das aktuelle Leistungsspektrum und die laufenden Innovationen in der Abwasserbeseitigung vorgestellt.

Die ZWT Wasser- und Abwassertechnik ist seit über 25 Jahren als zuverlässiger Partner der Kommunen, Zweckverbände und der Industrie bekannt, wenn es um wirtschaftliche Lösungen in der Wasser- und Abwassertechnik geht.

Neben Lösungen für die Trinkwasserversorgung ist ZWT im Abwasserbereich durch das patentierte BIOCOS®-Verfahren deutschlandweit etabliert und in ausgewählten europäischen Ländern tätig.

Das inDENSE®-System, zur Verbesserung der Schlammabsetzeigenschaften, wurde schon in zahlreichen Anlagen erfolgreich eingesetzt. In Kombination mit dem BIOCOS®-Verfahren hat diese innovative Technologie beim Vorzeigeprojekt in Untergriesbach erhebliche Einsparungen bei der Mischwasserbehandlung ermöglicht und dem Betreiber den ersten Platz des Abwasserinnovationspreises 2024 des Bayerischen Umweltministeriums mit einer Sonderförderung beschert.

Zu den aktuellen Innovationsprojekten gehören das Forschungsprojekt PlasticWorms, das neue Wege zur Entfernung von Mikroplastik aus Abwasser untersucht, sowie die Planung und Realisierung der größten Membranbiologie Deutschlands auf dem Klärwerk Wolfsburg.

Im Nachgang des offiziellen Teils entwickelte sich ein intensiver Austausch zwischen den Beteiligten. Gerade die neuartigen Verfahren der ZWT im Bereich Kläranlagen fanden hohes Interesse und bereits erste Ideen zur Zusammenarbeit entstanden.

Das Kompetenznetzwerk Wasser und Energie bedankt sich bei Bürgermeister Porsch und ZWT Wasser- und Abwassertechnik GmbH für den interessanten Nachmittag.

Kontakt

Kompetenznetzwerk Wasser und Energie e.V.
Walter Friedl
Geschäftsleitung
E-mail: walter.friedl@stadt-hof.de
Website: www.wasser-energie.net

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