Wassertechnologien: Wiederverwendung
Nach drei Jahren transdisziplinärer Forschung hat am 8. und 9. Oktober 2024 in Frankfurt am Main bei DECHEMA eine Abschlussveranstaltung der BMBF-Fördermaßnahme „Wassertechnologien: Wiederverwendung (WavE II)“ stattgefunden.
©Kompetenznetzwerk Wasser und Energie e.V.
Der steigende Wasserbedarf in der Industrie, Medizin und Trinkwasserversorgung sowie weiteren Branchen erfordert neue Herangehensweisen. Um Wasserressourcen und Ökosysteme zu schützen, diskutierten die Teilnehmer der Abschlussveranstaltung über die folgenden erforschten Themen:
- Wasserwiederverwendung durch Nutzung von behandeltem kommunalem Abwasser,
- Aufbereitung von salzhaltigem Grund- und Oberflächenwasser,
- Kreislaufführung von industriell genutztem Wasser.
Im dritten Themenkomplex war das Kompetenznetzwerk Wasser und Energie e.V. der Projektleader des Projektes „Recycling von Wäschereiabwässern zur Wiederverwendung von Abwasser mittels keramischer Nanofiltration“ (ReWaMem). Dessen Beitrag zur Verringerung der Frischwassernutzung vorgetragen wurde. Die Wasserwiederverwendung trägt zu einer nachhaltigen Erhöhung der Wasserverfügbarkeit und einer effizienteren Nutzung bei.
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In der Textilreinigungsbranche fallen große Mengen Abwasser an, die einen entsprechenden Einsatz an Frischwasser voraussetzen. Je nach Waschgut werden unterschiedliche Wasserausgangsqualitäten zur Durchführung der Reinigung benötigt und unterschiedlich stark verschmutzte Abwässer erzeugt.
Ziel des Projektes war die Senkung des Frischwasserbedarfs in Textilwäschereien durch systematische Abwasseraufbereitung. Bei diesem Entwicklungsvorhaben handelte es sich um eine Verfahrenskette, welche bei einem der Projektpartner beispielhaft umgesetzt werden sollte. Im Bereich der Wäschereiabwässer standen damit Matten- und Handtuchabwässer zur Behandlung zur Verfügung.
Abb. 4: Erster Schritt der Verfahrenskette (li.: Abwasser aus der Handtuchwäsche, re.: Probe eines NF-Permeates) ©Paul Rauschert GmbH & Co. KG
Während der Projektbearbeitung wurden verschiedenste Vorträge bei denen das Projekt national und international (Italien, Brasilien) präsentiert wurde, gehalten. Des Weiteren gab es die Masterarbeit von E. Akhimova und eine daraus hervorgegangene Veröffentlichung. Auch sind Beiträge des IKTS und des ZAE in den jeweiligen Jahresberichten veröffentlichen. Die wichtigste Veranstaltung (mit Vorträgen und Postern) war der „ReWaMem“ Stakeholder-Workshop im Jahr 2023. Hier wurden verschiedene Vertreter der Wäscherei- und Textilreinigungsbranche eingeladen und ihnen die Pilotanlage sowie aktuelle Ergebnisse präsentiert. In der Folge gab es einige Anfragen und auch erster Filtrationsversuche mit Abwasser eines weiteren Vertreters aus der Wäschereibranche.
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Es gab insgesamt drei größere WavE-Veranstaltungen, bei denen sich in der DECHEMA in Frankfurt getroffen wurde. Eine Auftaktveranstaltung, ein Statusseminar in der Hälfte des Projektes mit Zwischenbericht und Statuskonferenz und eine Abschlussveranstaltung. Diese drei Treffen im Haus der DECHEMA fanden öffentlich statt und wurden mit Ausstellung einer breiten Öffentlichkeit angeboten. Hier gab es auch die Möglichkeit durch Poster und Ausstellungsexponate die Forschung dem Fachpublikum näher zu bringen. Im Anschluss dieser Veranstaltungen wurde dreimal ein Lenkungskreis abgehalten, bei dem alle Projektpartner ihren Arbeitsstand nicht öffentlich vorstellten und gemeinsam über das Programm und den Fortschritt diskutiert wurde. Insgesamt gab es davon sechs Stück, die zur Hälfte online abgehalten wurden.
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Zusätzlich zu der Veranstaltung wurde ein 70-seitiger Sachbericht zum Projektabschluss angefertigt, der in den Bibliotheken vom BMBF und TIB einzusehen ist oder bei unserem Projektleiter Sebastian Auer (sebastian.auer@wasser-energie.net) angefordert werden kann. Auch können jederzeit weitergehende Fragen über das Projekt gestellt oder neue Projektideen besprochen werden.
Das Kompetenznetzwerk Wasser und Energie e.V. bedankt sich bei allen Projektpartnern (dem Fraunhofer Institut für Keramische Technologien und Systeme, der Rauschert Kloster Veilsdorf GmbH, der C.H.M.S. GmbH & Co. KG, der E.S.C.H Engineering Service Center und Handel GmbH, dem ZAE Bayern – Bayerisches Zentrum für Angewandte Energieforschung e.V. und der Hochschule für angewandte Wissenschaften Hof) für die stets hervorragende Zusammenarbeit, die diesen erfolgreichen Projektabschluss erst möglich machte und bei dem BMBF, dass dem Konsortium durch seine Unterstützung überhaupt erst die Möglichkeit gab, dieses Feld zu erforschen.
Kontakt
Kompetenznetzwerk Wasser und Energie e.V.
Projektmanager Sebastian Auer
Email: sebastian.auer@wasser-energie.net