6. WILO-Wassertage am Adlersberg

6. WILO-Wassertage am Adlersberg

Nach den erfolgreichen Veranstaltungen in den Vorjahren fanden am 16. Oktober 2025 die „6. WILO-Wassertage – Die Abwasserwelt im Fokus von Innovation, Effizienz und Nachhaltigkeit“ auf dem Adlersberg bei Regensburg statt.

Das Fachsymposium richtete sich an Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger aus der Abwasserwirtschaft sowie an Ingenieure, Fachplaner, Vertreter von Umweltbehörden und Hochschulen. Namhafte Referenten beleuchteten aktuelle Themen und Entwicklungen der Branche aus unterschiedlichen Perspektiven.

Eröffnung und Begrüßung der Wassertage

Eröffnet wurde die Veranstaltung von Günther Bitzenbauer, Geschäftsführer der WILO-EMU Anlagenbau GmbH. In seiner Begrüßung zeigte er sich erfreut über das große Interesse und betonte die zentrale Bedeutung von Innovation, Effizienz und Nachhaltigkeit in der Wasserwirtschaft.

Im Anschluss übergab er das Wort an Mario Hübner, der als Moderator durch den Tag führte. Er stellte das Unternehmen kurz vor und präsentierte die verantwortlichen Vertriebsmitarbeiter. Besonders begrüßte er die erstmalige Teilnahme von Dr. Dirk Wittenberg und Thomas Lang von der WILO SE.

Auch in diesem Jahr überbrachte Landrätin Tanja Schweiger (Landkreis Regensburg) ihre Grußworte. In ihrer Ansprache betonte sie die Bedeutung einer sicheren Wasserver- und Abwasserentsorgung in der Region und zeigte sich erfreut, dass eine Fachtagung dieser Art erneut auf dem Adlersberg stattfindet.

Über WILO SE und WILO-EMU Anlagenbau GmbH

Die WILO SE zählt zu den weltweit führenden Premiumanbietern von Pumpen und Pumpensystemen für Gebäudetechnik, Wasserwirtschaft und Industrie. Mehr als 9.000 Mitarbeitende sind weltweit für das Unternehmen tätig. Der bayerische Standort Hof mit rund 540 Mitarbeitenden ist insbesondere für Produkte im Bereich Water Management verantwortlich.

Die WILO-EMU Anlagenbau GmbH ist ein leistungsstarkes, mittelständisches Unternehmen mit den Schwerpunkten Wasserversorgung, Abwasserentsorgung und Steuerungstechnik. Seit über 47 Jahren realisiert das Unternehmen anspruchsvolle wie auch standardisierte Anlagen und legt besonderen Wert auf einen zuverlässigen Betrieb über die Inbetriebnahme hinaus.

Abb. 1: Gruppenbild der 6. WILO-Wassertage in Adlersberg

Expertinnen und Experten geben Einblicke in aktuelle Themen

Den Auftakt der Fachvorträge an diesem Tag gestaltete Prof. Dr.-Ing. Jörg Drewes (Lehrstuhl für Siedlungswasserwirtschaft, TU München / Co-Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen).a

Er zeigte auf, wie der Klimawandel und zunehmende Extremereignisse zu wachsenden Konflikten um Wasser führen, auch in Deutschland. Anpassungsmaßnahmen, steigende Anforderungen und strengere gesetzliche Vorgaben verlangen von Kommunen und dem Abwassersektor robuste, innovative und zukunftsfähige Lösungen.

Drewes stellte zentrale Empfehlungen aus dem WBGU-Hauptgutachten „Wasser in einer aufgeheizten Welt“ vor und erläuterte anhand konkreter Praxisbeispiele, wie die Abwasserwirtschaft durch Ressourcenrückgewinnung aktiv zu nachhaltigem Wassermanagement beitragen kann.

Im Anschluss gab Maria Thiel, ebenfalls TU München, Einblicke in das Forschungsprojekt „Nutzwasser als alternative Wasserressource“. Das Projekt untersucht im Reallabor Schweinfurt die Wiederverwendung weitergehend aufbereiteten Wassers. Die Ergebnisse zeigen, dass bei Einhaltung der EU-Wasserwiederverwendungsverordnung (2020/741) kein erhöhtes Risiko für Umwelt oder Gesundheit besteht.

Thiel betonte, dass Wiederverwendung eine resiliente und trockenheitssichere Option der Zukunft darstellt – vorausgesetzt, sie wird durch ein proaktives Risikomanagement begleitet.

Nach der ersten Pause referierte Mario Hübner (WILO SE, Werk Hof) über moderne, intelligente Pumpstationen und das Konzept der Nexos-Intelligenz. Diese Systeme reagieren selbstständig auf Betriebsveränderungen und kombinieren Motor, Hydraulik und Steuerungstechnologie zu einer vernetzten Einheit.

Die Wilo-Rexa SOLID-Q mit integriertem DDI-System bietet:

  • IP-basierte Ethernet-Schnittstelle
  • integrierten Datenlogger
  • digitales Typenschild
  • Schwingungsüberwachung

Praxisbeispiele aus Deutschland und der Schweiz verdeutlichten die Zuverlässigkeit und Effizienz dieser Technologie im Realbetrieb.

Prof. Dr.-Ing. Paul Uwe Thamsen (TU Berlin) stellte im Anschluss aktuelle Forschungsergebnisse zur Messung der Funktionalität von Abwasserpumpen vor – insbesondere hinsichtlich ihrer Resilienz gegenüber Verstopfungen durch Feuchttücher. Das an der TU Berlin entwickelte Prüfverfahren, beschrieben im neuen DWA-Arbeitsblatt A 120, ermöglicht die objektive Bewertung der Verstopfungsneigung und Effizienz.

Thamsen präsentierte zudem Ansätze zur frühzeitigen Verstopfungserkennung mittels Drucksignal-Analyse – ein vielversprechender Schritt Richtung vorausschauender Wartung.

Nach der zweiten Pause sprach Prof. Dr.-Ing. habil. Martin Wagner (TU Darmstadt) über die neue Europäische Kommunalabwasserrichtlinie vom 27. November 2024, die die Richtlinie von 1991 ablöst. Er erläuterte wesentliche Neuerungen wie die Einführung integrierter Abwasserbewirtschaftungspläne, die vierte Reinigungsstufe, Energieneutralität und erweiterte Herstellerverantwortung. Besonderes Augenmerk legte Wagner auf die künftig geforderte 24-Stunden-Mischprobe, die erhebliche Auswirkungen auf die Überwachung und Kostenstrukturen in Deutschland haben könnte.

Im folgenden Vortrag präsentierte Manuel Wolther (WILO SE, Werk Hof) den digitalen Design-Workflow für die Auslegung von Rührwerken in biologischen Behandlungsstufen und der vierten Reinigungsstufe. Anhand konkreter Praxisbeispiele zeigte er, wie algorithmisch gestützte Auswahlprogramme eine präzise und energieeffiziente Auslegung ermöglichen. Optimierte Rührwerkstechnik trägt demnach wesentlich zur Betriebssicherheit und Energieeinsparung bei.

Den Abschluss der Fachvorträge bildete Dipl.-Ing. Bernd Husemann, Geschäftsführer der AIRVALVE Flow Control GmbH.
In seinem lebhaften Vortrag zum Thema „Schutz hydraulischer Systeme vor Luftansammlungen, Unterdruck und Druckstoß“ zeigte er eindrucksvoll, wie Gaseinschlüsse die Förderleistung beeinflussen und welche technischen Maßnahmen zur Vorbeugung dienen können.Anhand praxisnaher Beispiele veranschaulichte er, wie gezielte Entlüftung und Druckstoßdämpfung die Betriebssicherheit erhöhen und Kosten reduzieren.

Abschluss mit wertvollen Impulsen

Den Schlusspunkt des Tages bildete eine lebhafte Podiumsdiskussion, in der Expertinnen und Experten über aktuelle Herausforderungen in der Wasserwirtschaft diskutierten. Danach bedankte sich Mario Hübner bei allen Referenten, Gästen und Kolleginnen und Kollegen für ihre Beiträge. In seinem Schlusswort erinnerte er daran, wie wichtig Ausgleich und Gesundheit, auch im beruflichen Alltag, für nachhaltigen Erfolg sind.

WILO-Wassertage als etabliertes Fachforum

Das durchweg positive Feedback der Teilnehmenden bestätigte erneut den Erfolg der Veranstaltung.

Bereits jetzt blickt das Organisationsteam mit Vorfreude auf die 7. WILO-Wassertage.

Kontakt

Mario Hübner
WILO SE, Werk Hof
09281 / 974208
mario.huebner@wilo.com

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