ReWaMem − Recycling von Wäschereiabwasser

Recycling von Wäschereiabwasser zur Wiederverwendung des Abwassers mittels keramischer Nanofiltration

In der Wäscherei- und Textilreinigungsbranche fallen große Mengen Abwasser an, die einen entsprechenden Einsatz an Frischwasser voraussetzen. Je nach Waschgut werden unterschiedliche Wasserausgangsqualitäten zur Durchführung der Reinigung benötigt und unterschiedlich stark verschmutzte Abwässer erzeugt.

Ziel des Projektes ist die Senkung des Frischwasserbedarfs in Textilwäschereien durch systematische Abwasseraufbereitung. Bei diesem Entwicklungsvorhaben handelt es sich um eine Verfahrenskette, welche bei einem der Projektpartner beispielhaft umgesetzt werden soll. Im ersten Schritt bedarf es zunächst der Entwicklung neuartiger keramischer Membranträger und Membranen sowie der Entwicklung von auf Advanced-Oxidation-Process-Verfahren basierenden Behandlungsmethoden für die anfallenden Konzentrate aus der Membranfiltration. Zusätzlich ist die begleitende Weiterentwicklung eines Onlinetools zur spezifischen Betrachtung individueller Prozessketten nötig.

Im Bereich der Wäschereiabwässer stehen Matten- und Handtuchabwässer im Fokus. Eine Besonderheit ist der Wunsch, Abwässer, die durch Waschung stark gefärbter Handtücher entstanden sind, so aufzubereiten, dass diese auch zum Waschen nichtgefärbter Handtücher eingesetzt werden können. Im Vorfeld müssen die anfallenden Abwässer charakterisiert werden, mit besonderer Beachtung der Schwermetall- und Restsalzkonzentration, um ein aufbereitetes Abwasser später wiederverwenden zu können.

Das Potenzial der entwickelten Abwasserreinigung lässt einen wirtschaftlichen Erfolg der Wäschereien erwarten. Durch Veröffentlichung des Web-Tools über den Deutschen Textilreinigungsverband soll ein hoher Verbreitungsgrad erreicht werden. Die wissenschaftlich-technische Verwertung erfolgt durch Publikationen sowie Teilnahme an Tagungen, Workshops und Begleitforschung der Bundesregierung.

Die im Projekt entstandenen Prototypmembranen werden anderen Partnern für Forschungszwecke nicht unentgeltlich zur Verfügung stehen. Zudem stellen die entdeckten Möglichkeiten der Membrancharakterisierung einen Innovationssprung dar. Die verfeinerte Charakterisierung von Nanofiltrationsschichten als auch die Option der Charakterisierung von RS-Filtern mittels Gemischmessungen und Größenausschlusschromatographie sind dabei wesentliche Punkte, mit dem Ziel der zukünftigen Qualitätsbewertung der Supporte und Zwischenschichten.

Durch die Entwicklung industriell vertriebsfähiger Hochdruck-RS-Module und dem Erkenntnisgewinn bezüglich der Energieeffizienz durch den Einsatz unterschiedlicher Membrangeometrien ist die Stärkung der FuE-Kompetenz der Projektpartner im Bereich Abwasserbehandlung mit Membrananlagen zu erwarten. Die Verwertung der Ergebnisse als Basis zur Auslegung einer großtechnischen Anlage für Wäschereien ist gesichert.

Im Januar gab es ein erneutes Projekttreffen zum allgemeinen Projektstatus und Vorbereitung für das Statusseminar von WAVE II (Wassertechnologien: Wiederverwendung) bei der Fa. Rauschert (Werkzeug- und Anlagenbau Kloster Veilsdorf GmbH) in Veilsdorf.

An diesem Projekt sind fünf Partner, das Fraunhofer IKTS, das IWE (Institut für Wasser- und Energiemanagement) an der Hochschule Hof, die Fa. Rauschert GmbH, die Fa. CHMS GmbH & Co. KG und das ZAE Bayern (Bayerisches Zentrum für Angewandte Energieforschung e. V.) unter der Projektleitung des Kompetenznetzwerkes Wasser und Energie e.V. beteiligt.

Bei den zweimonatlichen Treffen geht es um den Fortschritt der Arbeitspakete, die Absprache zwischen den Forschungspartnern und den Besuch der verschiedenen Betriebe. Hier wurde von Rauschert ein Rundgang zu den Laboren für die Träger- und Membranentwicklung angeboten. Im Anschluss wurde der Fortschritt eines jeden Partners im Projekt anhand einer Präsentation aufgezeigt und über eventuell auftretende Probleme diskutiert. Im Mittelpunkt stand der Besuch der Statuskonferenz in Frankfurt, an dem das Projekt dem BMBF (Bundesministerium für Bildung und Forschung) der aktuelle Stand als Fördermittelgeber vorgestellt werden soll. Ziel der Fördermaßnahme ist es, innovative Technologien, Betriebskonzepte und Managementstrategien zur Wasserwiederverwendung und Entsalzung zu entwickeln, um die Wasserverfügbarkeit nachhaltig zu erhöhen. Insgesamt werden 13 Verbundprojekte in folgenden Themenfeldern gefördert:
• „Wasserwiederverwendung durch Nutzung von behandeltem kommunalen Abwasser“
• „Kreislaufführung von industriell genutztem Wasser“ sowie
• „Aufbereitung von salzhaltigem Grund- und Oberflächenwasser“

Nach zwei Jahren transdisziplinärer Forschung an verschiedenen Standorten in Deutschland stellen die Verbundprojekte der Fördermaßnahme ihre aktuellen Ergebnisse zum Recycling von Wäschereiabwasser vor. Außerdem werden die Aktivitäten zu anwendungsrelevanten und übergreifenden Fragestellungen der WavE II-Querschnittsthemen präsentiert. Die zweitägige Konferenz bietet Anwendern und interessierten Teilnehmern aus Wirtschaft, Politik, Verwaltung, Wissenschaft sowie Bundes- und Landesbehörden die Möglichkeit, mehr über die aktuellen Erkenntnisse zu erfahren.

Der zweimonatliche konstruktive Austausch an wechselnden Standorten ist bis jetzt ein unverzichtbares Mittel, ein solch großes Projekt mit allen Forschungspartnern zufriedenstellend zu begleiten und konnte während der Pandemie leider nur online realisiert werden.

Für weitere Informationen: www.rewamem.de
Kontakt: Sebastian Auer (sebastian.auer@wasser-energie.net)

Projekttreffen bei Fa. Rauschert GmbH

Ja, ich will auf Stand bleiben

Tragen Sie sich in unseren Newsletter ein, um auf dem Laufenden über das zu bleiben, was im Netzwerk passiert.

Wir senden keinen Spam! Erfahre mehr in unserer Datenschutzerklärung.

© Copyright Kompetenznetzwerk Wasser und Energie e.V.. All Rights Reserved.