Netzwerkmeeting im Juli
Das Kompetenznetzwerk Wasser und Energie e.V. führt regelmäßig Netzwerkmeetings durch, bei denen jeweils eines der Vereinsmitglieder Gastgeber ist. Die Struktur der Meetings ist immer ähnlich: Nach einer kurzen Begrüßung gibt es ein bis zwei Vorträge über die Einrichtung / das Unternehmen und (ggf.) zugehörige Forschungsschwerpunkte bzw. -projekte. Im Anschluss folgt in der Regel eine Führung, bei der ausreichend Gelegenheit zum Netzwerken gegeben wird. Die Meetings dienen somit sowohl der Vorstellung der Leistungsspektren einzelner Mitglieder als auch der Vernetzung der Mitglieder untereinander.
Zentrum für Energietechnik (ZET) der Universität Bayreuth
Eine verlässliche, bezahlbare und umweltschonende Energieversorgung, dies zählt zu den großen Herausforderungen unserer Zeit. Eine einzige Lösung hierfür ist nicht in Sicht, vielmehr müssen verschiedene Energieformen intelligent miteinander vernetzt werden. An der Universität Bayreuth werden vielversprechende Ansätze erforscht, entwickelt und erprobt. Um die energietechnischen Aktivitäten in der Fakultät für Ingenieurwissenschaften besser zu bündeln, enger zu vernetzen und wirksamer nach außen zu präsentieren, wurde im Sommer 2012 das Zentrum für Energietechnik, kurz: ZET, gegründet (www.zet.uni-bayreuth.de). Heute steuern acht ingenieurwissenschaftliche Lehrstühle ihre Expertise bei. Das ZET verfolgt dabei einen umfassenden Ansatz hinsichtlich der Formen der Energie (thermisch, elektrisch,chemisch und biologisch) und ihrer Behandlung (Umwandlung, Transport, Speicherung und Nutzung).
Das ZET ist langjähriges Mitglied des Kompetenznetzwerks Wasser und Energie e.V., Herr Prof. Dr.-Ing. Gerhard Fischerauer vom Lehrstuhl für Mess- und Regeltechnik gehört zum Vorstand des Vereins.
Das Meeting
Zahlreiche Mitglieder folgten Prof. Fischerauers Einladung und besuchten Mitte Juli das ZET. Die Leitung des Meetings übernahm Prof. Fischerauer mit seinem Team vom Lehrstuhl Mess- und Regeltechnik für den thematischen Schwerpunkt zur elektrischen Energietechnik selbst (www.mrt.uni-bayreuth.de). In Kurzvorträgen wurden zunächst wichtige Arbeits- und Forschungsbereiche vorgestellt und diskutiert. Danach erfolgte ein Rundgang zu ausgewählten Forschungseinrichtungen/Laboren/Keylabs und zu Demonstrationen laufender Forschungsarbeiten von Doktoranden und wissenschaftlichen Mitarbeitern. Die ZET-Keylabs verfügen über eine Vielzahl von hochmodernen und präzisen Analysegeräten. Die Geräte zur Stoffdatenbestimmung, Gasanalyse oder visuellen Charakterisierung bis hin zur Laboranlagen mit Demonstrationscharakter, ermöglichen eine fachübergreifende Realisierung von richtungsweisenden Projekten mit energietechnischem Bezug.
Im Detail befinden sich am ZET folgende Keylabs (www.zet.uni-bayreuth.de):
- Analytik I
Qualitative und quantitative Analyse von Substanzen und Substanzgemischen - Analytik II
Stoffdatenmessung von Arbeitsstoffen der Verfahrens- und Energietechnik - Biologische Energietechnik
Kompetenz des ZET im Bereich der Biogastechnik - Brennstoffzelle
Von der PEM-Brennstoffzelle bis zur mikrobiellen Brennstoffzelle - Chemische Energiespeicher
Innovative Lösungen für die Speicherung von regenerativ erzeugtem Strom - Clean Air
Emmissionsarme und regenerative Wärmebereitstellung - Chemische Energietechnik
Untersuchungen an Reaktionssystemen zur chemischen Energieumwandlung - Elektrische Energietechnik
Untersuchung und Entwicklung von elektrischen Energiesystemen sowie Energy-Harvesting - Redox-Flow-Technologie
Messmethodik und Teststände für neue Elektrodenmaterialien und Elektrolytchemien - Leistungselektronik
Neuartige Halbleiter, Schaltungen und Materialien für eine effiziente elektrische Energiewandlung - Additive Fertigung für energietechnische Anwendungen
Additive Fertigung metallischer und endlosfaserverstärkten Komponenten und Prototypen - Thermische Energiespeicher
Speicherung latenter und sensibler thermischer Energie - Thermische Energietechnik
Forschungsinfrastruktur im Bereich der Wärmeübertragung und Energieverfahrenstechnik
Auch das Gebäude selbst beinhaltet wesentliche Elemente einer innovativen Kälte- und Wärmeversorgung. Der 500 m³ große Eis-Energiespeicher am ZET wurde 2019 in Betrieb genommen. Mit über 6 km Rohrleitung innerhalb des Speichers und einer Großwärmepumpe wird dieser zur kombinierten Wärme- und Kältebereitstellung des Forschungsgebäudes genutzt. Durch das ZET wird der Betrieb des in dieser Konfiguration bisher einmaligen Systems wissenschaftlich begleitet. An dem Eis-Energiespeicher sollen unterschiedliche Regelungsstrategien zur Nutzung gebäudeintern anfallender Abwärme für das ca. 5.600 m² große ingenieurwissenschaftliche Forschungsgebäude TAO (Technologie Allianz Oberfranken) erprobt werden. Um die Auswirkungen verschiedener Betriebsstrategien zu untersuchen, ist sowohl der Speicher selbst als auch die dazugehörige Peripherie mit umfassender Messtechnik ausgestattet. Neben der Entwicklung von Handlungsempfehlungen für den Anlagenbetreiber, sollen zudem allgemeingültige Erkenntnisse durch die wissenschaftliche Begleitung gewonnen werden.
In der TAO repräsentiert das ZET die wichtige Themensäule „Energie“. Im Mittelpunkt des TAO-Graduiertenkollegs „Energieautarke Gebäude“ steht die ganzheitliche Gestaltung von möglichst energieautarken Gebäuden im ländlichen Raum am Beispiel der Region Oberfranken, wobei besonders erneuerbare und dezentrale Energien gewünscht sind.
Das ZET ist Partner interessierter Unternehmen und zugleich mit zahlreichen anderen FuE-Einrichtungen vernetzt. In ihm finden Unternehmen, Kommunen und andere Interessenten eine zentrale Anlaufstelle für Energiefragen aller Art.
Kontakt
Kompetenznetzwerk Wasser und Energie e.V.
Dr. Birgit Alburg
Email: birgit.alburg@wasser-energie.net