Energie und Was(s)erleben
Nach dem Erfolg der Schülerinformationsveranstaltung „Energie und Was(s)erleben“ zum Schwerpunkt Wasser Ende letzten Jahres am Landesamt für Umwelt in Hof, fand in diesem Jahr die Veranstaltung in der Fichtelgebirgshalle in Wunsiedel zum Schwerpunkt Energie statt. Am 15. Juli 2024 war es wieder soweit: 240 Schülerinnen und Schüler (doppelt so viele wie im November vergangenen Jahres) der Realschulen Wunsiedel und Kulmbach sowie des Wunsiedler Gymnasiums füllten den Veranstaltungssaal der Fichtelgebirgshalle. Besonders erfreulich war, dass eine Schule, die bereits im letzten Jahr teilgenommen hatte, auch in diesem Jahr wieder dem Angebot folgte, und die Vorträge sowie die anschließende Fachausstellung besuchte.
Das Format richtet sich an Schülerinnen und Schüler der höheren bzw. Abschlussklassen aus Real-, Wirtschafts-, Berufs- und Fachoberschulen sowie Gymnasien. Organisiert wird die Veranstaltung vom Kompetenznetzwerk Wasser und Energie e.V. und dessen Netzwerkpartner. Dabei verbringen die Schülerinnen und Schüler einen Tag außerhalb der Schule am Veranstaltungsort, um gezielt ihr Wissen im Schwerpunktbereich zu erweitern, lernen verschiedene Firmen und Behörden der Branche kennen und können sich ganz nebenbei über mögliche Ausbildungsberufe informieren.
Energiestadt Wunsiedel
Zu Beginn wurden alle Teilnehmenden von Sebastian Auer, Projektmanager des Kompetenznetzwerks Wasser und Energie e.V. begrüßt. Im Anschluss hieß auch der Wunsiedler Landrat Peter Berek alle Schülerinnen und Schüler herzlich willkommen und erläuterte in einer kurzen Ansprache Wunsiedels Bedeutung im Energiesektor (www.wunsiedel.de).
Die große Vision, die Energiewende voranzutreiben, wurde in Wunsiedel letztendlich zu einem Leuchtturmprojekt für nachhaltige Energiezukunft und dient mittlerweile als Vorbild für die ganze Welt. In dieser kleinen Stadt mit ca. 10.000 Einwohnern ist die Energiewende schon lange kein Blick in die Zukunft mehr, sondern wird tagtäglich gelebt. Der Prozess der Energiewende, auch bekannt als „Wunsiedler Weg“, führte schließlich zu einer so guten Vernetzung der Region, dass sie sich aktuell weitestgehend autark über erneuerbare Energien (wie Sonne, Wind, Biomasse) versorgen kann.
Einen wesentlichen Beitrag hat vor allem Marco Krasser, Geschäftsführer der Stadtwerke Wunsiedel SSW Wunsiedel GmbH (www.s-w-w.com), geleistet: er erkannte frühzeitig, dass viele Ressourcen nicht endlos zur Verfügung stehen und zum Schutz des Klimas und der Eindämmung von Klimawandelfolgen ein Umdenken stattfinden muss. Durch die Schaffung eines dezentralen Energiesystems, welches auf Wind-, Solarenergie, Biomasse und auch Wasserstoff basiert, war es möglich, Ressourcen zu schonen, Arbeitsplätze für die regionale Bevölkerung zu schaffen und bereits jetzt eine lebenswerte Zukunft zu gestalten.
Das Besondere an Wunsiedel ist der Grundgedanke, alles so nachhaltig zu nutzen, wie nur möglich. Nichts soll verschwendet werden, weder Ressourcen noch die daraus gewonnene Energie. Der Kreislauf der dezentralen Energieversorgung basiert dabei auf drei Säulen: Erzeugung, Verteilung, Speicherung. Sonne, Wind, Wasserstoff und Biomasse erzeugen Wärme und Strom. Die gewonnene Energie wird über smarte Technologien und Netzwerke verteilt und mittels Batteriespeichersystemen gespeichert. Durch Sektorenkopplung, also der Vernetzung von Industrie und Energiewirtschaft, kann sich Wunsiedel über das gesamte Jahr mit erneuerbaren Energien versorgen.
Vorträge zum Thema Energie
Auch in diesem Jahr standen wieder zwei Fachvorträge zum Schwerpunktthema auf dem Programm. Im ersten Vortrag, gehalten von Frau Michaela Bollingerfehr von der Energieagentur Oberfranken (www.energieagentur-oberfranken.de), erhielten die Schülerinnen und Schüler einen Überblick über die erneuerbaren Energien. Anhand von zahlreichen Schaubildern wurde zum Teil sowohl technisch als auch physikalisch erklärt, wie sich u.a. aus Sonnenstrahlen, Wind und Wasser Energie gewinnen lässt.
Der zweite Referent, Michael Dölz, leitender Techniker am Institut für nachhaltige Wassersysteme der Hochschule Hof von der Fachhochschule Hof (www.inwa.hof-university.de), vertiefte das Thema Wasserstoff als Energieträger. Er ging dabei näher auf die Herstellungsmöglichkeiten des Wasserstoffs ein und erklärte, warum es u.a. grünen, gelben und braunen Wasserstoff gibt. Auch die Lager- bzw. Speicher- und ganz besonders die Transportmöglichkeiten des Energieträgers und die dabei entstehenden Probleme wurden genau unter die Lupe genommen.
Begleitende Fachausstellung
Nach den beiden eher theoretischen Vorträgen hatten die Teilnehmenden die Option, die begleitende Fachausstellung, welche ebenfalls im Veranstaltungssaal der Fichtelgebirgshalle Wunsiedel stattfand, zu besuchen und sich weiter über die einzelnen Tätigkeiten in der Energiebranche sowie Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten zu informieren.
Als Aussteller mit jeweils einem eigenen Stand, Flyern, Broschüren, Roll-ups, Give-aways und natürlich ganz viel Info und Beratung für alle Schülerinnen und Schüler präsentierten sich die Stadtwerke Wunsiedel SSW Wunsiedel GmbH (www.s-w-w.com), die Energieagentur Oberfranken (www.energieagentur-oberfranken.de), die Fachhochschule Hof (www.hof-university.de), die Hassmann KG (www.gc-gruppe.de), die Willy Böhme GmbH & Co. KG (www.willy-boehme.eu) sowie das Kompetenznetzwerk Wasser und Energie e.V.
Das Kompetenznetzwerk Wasser und Energie e.V. bedankt sich an dieser Stelle nochmals ganz herzlich bei allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern sowie allen Personen, die zum erfolgreichen Gelingen von „Energie und Was(s)erleben“ beigetragen haben.
Kontakt
Kompetenznetzwerk Wasser und Energie e.V.
Dr. Birgit Alburg
Email: birgit.alburg@wasser-energie.net